case study

HEFP, ein Pionierteam des Fernunterrichts

Seit über 50 Jahren ist die Hochschule für Berufsbildung HEFP („Haute école fédérale en formation professionnelle“) die schweizerische Expertenorganisation für die Berufsbildung. Sie ist das Bindeglied zwischen den Berufsverbänden und den Organisationen der Arbeitswelt (OdA), sowie zwischen den 26 Kantonen mit mehreren hunderten Berufs- und höheren Fachschulen. Als eidgenössische Hochschule spielt die HEFP gegenüber diesen verschiedenen Partnern die zentrale Rolle des bevorzugten Ansprechpartners für alle Fragen im Zusammenhang mit Entwicklungsprojekten sowie der Aus- und Weiterbildung von Berufsbildungsverantwortlichen.

Als einzige Bildungsinstitution schlägt die HEFP auf nationaler Ebene eine Brücke zwischen der Berufsbildung und dem Hochschulbereich und berücksichtigt dabei die Anforderungen der Wirtschaft. Sie führt Forschungsprojekte zur Berufsbildung durch, trägt zur Entwicklung von Berufen bei und unterstützt die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung.

An den drei Standorten Lausanne, Lugano und Zollikofen arbeiten rund 250 Mitarbeiter*innen für die HEFP. 

Hintergrund

Die Institution gehört zu den Pionieren des Fernunterrichts. Tatsächlich entstanden E-Learning- und Blended-Learning-Projekte schon sehr früh, bereits in den 2000er bis 2010er Jahren, während die heutigen Technologien noch nicht existierten.  

Bis dahin befanden sich die Innovationen noch in ihren Anfängen und erfuhren 2020 mit dem Ausbruch des Corona-Virus eine deutliche Beschleunigung. Angesichts des dringenden und massiven Bedarfs an Fernunterricht wurde die Integration einer Lösung, die sowohl synchrone als auch asynchrone Fernkurse produzieren kann, notwendig. Dank der Unterstützung von Fachleuten aus der Audio- und Videobranche konnte die HEFP Fortschritte machen und die Bedürfnisse besser erkennen. Sowohl Lehrkräfte als auch Studierende zeigten sich interessiert. So bestand der erste Schritt darin, Videomaterial zur Verfügung zu stellen. 

Dennoch stellten die erforderlichen technischen Fähigkeiten bald ein Hindernis für deren Nutzung dar. Wie kann man Videos in Quantität und Qualität produzieren, mit einem vernünftigen Budget und für jeden erreichbar? Die Produktionskosten und die Reaktionsfähigkeit hemmten die Bereitstellung von Videosequenzen, die mit den Lerninhalten in Verbindung stehen. Es ging nicht darum, die Kompetenzen der Ausbilder in Richtung technischer Kompetenzen zu dezentralisieren. Die pädagogische Achse und die Drehbuchgestaltung sollten ein zentrales Element der Expertise der HEPF-Ausbilder*innen bleiben. 

Die Rapidmooc-Lösung

Dank einer Zusammenarbeit mit der Abteilung Lehrmittel für die Berufsbildung der Interkantonalen Konferenz für öffentliche Bildung wurde 2023 auf dem Campus in Lausanne ein Rapidmooc Pro+ 43″ in einem Aufnahmeraum installiert. Nach den ersten Monaten der Aneignung und Tests an der Maschine erzeugte das Gerät dank seiner verblüffend einfachen Handhabung schnell Begeisterung.

Diese Anziehungskraft ging sogar über die Grenzen der Mauern der Institution hinaus! Da die HEFP bereits Gegenstand komplexer Projekte war, ermöglichte die Integration von Rapidmooc sowohl die Durchführung eines Live-Kurses in einem Hörsaal einer Westschweizer Hochschule als auch die Vorbereitung von Sequenzen, die auf internationaler Ebene zur Verfügung gestellt wurden. Zunächst wurde das Video-Tool für die Erstellung von Lerninhalten durch die Ausbilder*innen verwendet, doch schnell eroberte es auch andere Nutzer*innen für eine Vielzahl von Zwecken. 

Denn neben dem erklärenden Zweck der Videos geht es auch darum, Botschaften in einem dynamischen und angereicherten Format zu vermitteln: Eine Verdichtung von Text, Bildern und verschiedenen Medien, die um die Person kreisen, die sich aufnimmt. Diese Person wird so ins Rampenlicht gerückt, auf derselben Ebene wie seine Rede, die die Aufmerksamkeit des Publikums viel stärker auf sich zieht. Die administrativen und kommunikativen Seiten der Hochschule nutzen den Videoautomaten also für ihre eigenen Zwecke. 

Nutzerinnen und Nutzer

Ausbilder*innen, Lehrpersonal

Verwaltung und Bildungsteam

Lokale Teams oder Teams aus anderen Regionen

Studierende

Vorteile

Professionelle Qualität der Videos

Pädagogische Differenzierung

Einfachheit der Nutzung

Kosteneffizienz

Um weiterzugehen

Der Einsatz des Videoautomaten hat den Austausch sowohl zwischen den Teams der Institution, als auch darüber hinaus mit anderen Akteuren des schweizerischen oder internationalen Bildungswesens geöffnet. 

Die Praktikabilität des Tools ist entwicklungsfähig und würde davon profitieren, noch zugänglicher und ergonomischer zu sein. 

Langfristig könnte es interessant sein, das kompakte Modell des Videoautomaten auf dem Campus zu integrieren, um mehr Mobilität zu haben, um die Vielfalt der Drehorte zu nutzen und sich den vielfältigen Bedürfnissen anzupassen. 

Danksagung

Matthieu Perrin, Studiengangsleiter für Diplome und Zertifikate für das Abitur und den Sport in der Berufsbildung. 

Nicolas Rebord, Leiter des Studiengangs für Zertifikate in Hochschulen, Berufszweigen und Ausbilderinnen und Ausbildern in der beruflichen Praxis sowie Lehrmeister. 

Als Eckpfeiler der Entwicklung der Studiengänge und als Vorreiter der pädagogischen Methoden setzen sie sich täglich dafür ein, angepasste und optimale Ressourcen für die Bildungsteams und die Studierenden zu entfalten.