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08 Februar 2024

Warum KI Menschen in Kommunikation und Bildung nicht ersetzen sollte: Teil 1

Künstliche Intelligenz (KI) ist der wohl größte Technologietrend des letzten Jahres – und ruft sowohl Faszination als auch Angst hervor. Da sich die Gesellschaft auf eine automatisierte Zukunft zubewegt, gibt es viele Bedenken bezüglich der Ersetzung menschlicher Arbeitskräfte durch KI.  Wir bei Rapidmooc sind jedoch davon überzeugt, dass die KI den Menschen in vielen Bereichen nicht ersetzen kann und sollte. Obwohl sie außergewöhnliche Möglichkeiten bietet, unsere Effizienz und Lebensqualität zu verbessern, sollte der Mensch vor allem im Bereich Kommunikation und Bildung immer im Mittelpunkt stehen.  In diesem zweiteiligen Artikel werden wir untersuchen, wie Sie die Vorteile der KI in Kommunikation und Bildung nutzen können. Dabei werden wir sehen, dass auf ein wesentliches Element nicht verzichtet werden kann: das menschliche Auge. 

Der KI-Markt wird für das Jahr 2023 auf über

0 Milliarden

US-Dollar

Quelle: Statista

KI ist vor allem ein Werkzeug

KI ist ein wirkungsvolles Werkzeug, das viele Aufgaben automatisieren und bei der Analyse komplexer Daten helfen kann. Da KI kein Mensch ist, besitzt sie weder Verständnis, noch Empathie oder moralisches Urteilsvermögen. Sie muss daher bewusst und im Zusammenspiel mit unseren menschlichen Fähigkeiten genutzt werden.  

In der Kommunikation kann KI eingesetzt werden, um Inhalte zu generieren, Antworten auf häufig gestellte Fragen zu automatisieren und große Datenmengen zu analysieren. Zudem können damit wertvolle Informationen gewonnen und Fremdsprachen übersetzt werden. Wenn es bei der Kommunikation jedoch um Emotionen, moralische Werte oder sensible Themen geht, sind menschliche Arbeitskräfte unverzichtbar, denn nur sie sind dazu fähig, Verständnis und Einfühlungsvermögen zu zeigen. 

Dasselbe gilt für die Bildung. KI kann dabei helfen, den Unterricht zu strukturieren oder einen Lernweg zu erstellen. Sie kann auch Inhalte fesselnder und einnehmender gestalten. Aber sie kann Vortragende oder Lehrende nicht ersetzen, wenn es Fragen oder Diskussionsbedarf gibt. Denn beim Antworten ist sie beispielsweise (noch) nicht in der Lage, das Profil, die Persönlichkeit oder das Alter der Lernenden zu berücksichtigen. Das kann problematisch sein, da Kinder und Erwachsene oft nicht auf dieselbe Art und Weise angesprochen werden können – denn Sprache und Inhalt müssen an das jeweilige Publikum angepasst werden.  

Die KI ist ein äußerst wertvolles Werkzeug. Aber sie ist nicht autonom. Wir dürfen nicht vergessen, dass es die Menschen sind, die das Ziel festlegen und den Weg ebnen, wobei die Technologie uns lediglich dabei hilft, schneller und mit weniger Aufwand voranzukommen.  

Die Bedeutung menschlicher Empathie

Empathie ist eine der wichtigsten Fähigkeiten in der Kommunikation und damit auch in der Bildung. Sie ermöglicht es uns, die Emotionen, Bedürfnisse und Perspektiven anderer zu verstehen. Dies ist entscheidend, um starke Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und Konflikte zu lösen. Außerdem hilft sie uns, Verständnis für Lehrmethoden zu gewinnen und die Bedürfnisse des Lernpublikums zu identifizieren. KI kann keine Empathie empfinden, aber sie kann so programmiert werden, dass sie grundlegende Emotionen erkennt. Diese Erkennung ist jedoch oft begrenzt und kann fehleranfällig sein. Doch die Improvisationsfähigkeit der KI steht der menschlichen Reaktionsfähigkeit in nichts nach. 

0-
0%

Genauigkeit von KI 

bei der Erkennung grundlegender Emotionen

Quelle : HCI Institute, Carnegie Mellon University

Chüler beteiligen sich

01,7-mal häufiger

in der Schule, wenn sie mit den Lehrenden sympathisieren.

Quelle: Gallup Education

Menschliche Interaktionen, ob privat oder beruflich, erfordern oft ein tiefes Verständnis von Emotionen. Denn nur dieses erlaubt es, situationsabhängig angemessen zu reagieren. Um eine empathische Reaktion zu gewährleisten, muss der Mensch bei der Kommunikation im Mittelpunkt stehen. Dies ist umso wichtiger in der Beziehung von Lehrenden und Lernenden. Denn Erstere sind für die Entwicklung Letzterer verantwortlich, indem sie optimale Bedingungen für den Lernprozess schaffen. Die größte Stärke der Lehrenden liegt in ihrer Fähigkeit, ihre Unterrichtsmethoden an die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Schüler*innen anzupassen. Dazu müssen sie diese als einzigartige Individuen und nicht als homogene Gruppe sehen und unterstützen. Während die KI einfach nur Daten scannt, um Antworten zu geben, achtet der Mensch auf Inhalt und Form und ist in der Lage, sein Gegenüber emotional zu berühren. Nur in der Praxis können Kommunikator*innen und Lehrer*innen kognitive Schwierigkeiten der Lernenden erkennen und Methoden entwickeln, mit denen sie die Aufmerksamkeit Ihres jeweiligen Publikums fesseln.  

Denn die Stärke erfahrener Redner*innen ist es, die Reaktionen und Emotionen ihres Publikums vorherzusehen. Vor Menschen zu sprechen ist eine Disziplin für sich – sei es, um Informationen und Wissen zu vermitteln, oder um die Menge zu inspirieren. Die KI mag in der Lage sein, das Mikrofon zu übernehmen. Doch beherrscht sie auch die Kunst, Geschichten mit Schwung und vor allem authentisch zu erzählen? Unsere besten Tipps gegen Lampenfieber finden Sie in diesem Artikel

Die Grenzen der KI erkennen

Neben all den Vorteilen, die die KI in den Bereichen Kommunikation und Bildung bietet, sollten ihre Grenzen nicht unerwähnt bleiben. Denn die KI ist zwar ein effektives Werkzeug, doch in der Interaktion kann sie die einzigartigen menschlichen Fähigkeiten nicht ersetzen.  

Die Bedeutung des menschlichen Einfühlungsvermögens in der Kommunikation und der Bildung darf nicht unterschätzt werden. Denn nur Menschen haben die Fähigkeit, Emotionen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Im Zuge unseres Fortschritts sollten wir die KI als wertvolle Hilfe betrachten und gleichzeitig anerkennen, dass die wahre Essenz von Kommunikation und Bildung in der Authentizität und Empathie des Menschen liegt. 

Die Fortsetzung folgt im zweiten Teil dieses Artikels: KI vs. das angeborene Talent der menschlichen Kreativität und Intuition.